Naturparadies zwischen Meer und Bergen
Roland Gerth
3. März 2024

Wer an Nordspanien denkt, dem fällt wohl als Erstes der Jakobsweg ein. Dieser Pilgerweg von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela ist sicherlich die Hauptattraktion der Region. Doch der Norden Spaniens hat noch viel mehr zu bieten und ist ganz anders als der Rest des Landes. Die ewige Sonne ist hier nicht zu Hause, dafür sorgen die häufigen Regenwolken des Atlantiks für erfrischendes Grün. Eigentlich ist die Region mehr als eine Reise wert, denn um die vielen versteckten Ecken kennenzulernen, bedarf es mehrerer Besuche. Ich habe die 2000 Kilometer lange Küste viermal mit dem Camper bereist und stelle in diesem Bericht einige landschaftliche Höhepunkte zwischen Baskenland und Galicien vor.

Baskenland

Kurz hinter der französisch-spanischen Grenze beginnt der Geopark an der baskischen Küste mit den beeindruckenden Steilküsten aus Flyschgestein. Das geologische Phänomen «Flysch» ist ein seltenes Naturschauspiel, das hier zu sehen ist: Senkrechte Felsplatten, die weit ins Meer hineinreichen und von Zacken gekrönt sind, ragen bei Ebbe aus dem Meer.Einen besonders eindrucksvollen Blick auf diese Landschaft hat man von den beiden atemberaubend steilen Klippen Sakoneta und Mendata. Es lohnt sich, zu diesen Felsen hinabzusteigen und auf ihnen ein Stück ins Meer hinaus zu wandern. Dies ist nur bei Ebbe möglich. Dabei sollte man die nächste Flut nicht vergessen und die Bewegungen des Meeres im Auge behalten.

Etwas weiter westlich, in der Nähe von Barrika, befindet sich eine weitere solche einzigartige Küste. Bei meiner letzten Reise habe ich den Zeitpunkt für einen Besuch so gewählt, dass in den Abend- und Morgenstunden Ebbe war und ich die vom Meer freigelegten Steinplatten im schönsten Licht fotografieren konnte.

Das nächste Ziel an der baskischen Küste ist die Insel San Juan de Gaztelugatxe mit dem ehemaligen Kloster. Sie ist über eine Steinbrücke mit dem 200 Meter entfernten Festland verbunden. Um zur Einsiedelei zu gelangen, muss man nach der Brücke eine in den Fels gehauene Treppe mit 237 Stufen erklimmen. Das Kloster ist aber nicht mein Ziel, sondern eine nahe gelegene Felsgruppe, die im Abendlicht besonders schön zur Geltung kommt.

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