
Schneeweisse Kreideklippen und mondäne Seebäder in der Normandie, rosafarbene Granitfelsen und spektakuläre Leuchttürme in der Bretagne – der Nordwesten Frankreichs ist reich an Naturschönheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten.
Normandie
Erstes Ziel ist Étretat, einst ein Fischerdorf, heute ein kleiner Badeort mit gut 1500 Einwohnern. Berühmt ist der Ort für seine steilen Felsklippen mit dem aussergewöhnlichen Torbogen Porte d’Aval. Einen herrlichen Blick auf die Klippen hat man von den Gärten von Étretat, die 2016 wiederbelebt wurden.
Seit mehr als tausend Jahren strömen die Menschen zum Mont Saint-Michel. Heute besuchen jährlich rund 2,5 Millionen Touristen den Klosterberg, der sich pyramidenförmig 157 Meter hoch über dem Wattenmeer erhebt – eine architektonische Meisterleistung des Mittelalters. Auf einem Granitblock gestalteten romanische und gotische Baumeister einen Kloster- und Burgkomplex, dessen Silhouette ein unvergessliches Erlebnis ist und der 1979 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.
Der 1879 errichtete Damm, der den Berg mit dem Festland verband, trug im Laufe der Jahrzehnte dazu bei, dass die Bucht versandete. Die Klosterinsel, ursprünglich 7 km vom Festland entfernt, drohte bis 2040 vollständig von Salzwiesen umgeben zu sein. Im Jahr 2006 fiel der Startschuss für ein gigantisches Bauprojekt: An der Mündung des Flusses Couesnon wurde ein Gezeitendamm errichtet, der bei Ebbe das Wasser in die Bucht zurückfliessen lässt und den Sand wieder ins Meer spült. Der alte Damm und die Parkplätze wurden später abgerissen. Heute ist der Mont Saint-Michel wieder eine richtige Insel, die nur mit einem Pendelbus oder zu Fuss über einen 700 m langen Steg zu erreichen ist.
Bretagne
Die bretonische Küste ist 2730 km lang und bietet hinter jedem Felsvorsprung neue Eindrücke. Während im Norden entlang der Côte de Granit Rose die Felsen rund geschliffen sind, wird die Landschaft nach Westen hin zunehmend wilder und die Küste schroffer. Weiter im Süden liegen die langen Strände des Morbihan, der Baderegion der Bretonen.
Idealer Ausgangspunkt, um die rosa Granitfelsen der Nordküste zu erkunden, ist der beschauliche Badeort Ploumanac’h.
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