– Das Ziel im Blick.
Henrik Mohn
20. Dezember 2020

Ein langer Arbeitstag als Lehrer liegt hinter mir. Endlich zu Hause! Mit einem Blick in die Küche stelle ich fest: Hier herrscht dicke Luft. Der Ausdruck auf dem Gesicht meiner Frau zeigt mir, es gibt etwas mit unserer Tochter zu besprechen. Nun bin ich als Vater gefragt.

Gottes geniale Erfindung gesetzlich geschützt

Die Familie ist Gottes geniale Erfindung. Sie schenkt die Voraussetzung für ein glückliches Leben, stillt sie doch Bedürfnisse, die kein anderer Teil der Gesellschaft so übernehmen kann. Folgt man Gottes Wort, so besteht sie aus Vater, Mutter und Kind(er). In diesem geschützten Rahmen werden die Werte, Normen und Moral der Jugend von morgen im Hier und Heute geprägt. Jede Familie ist für sich gesehen einzigartig, vielfältig und mitunter kulturell unterschiedlich beeinflusst.

Als junge Eltern fragen wir uns, auf welches Fundament wir bei der Erziehung bauen sollen. Schliesslich ist unsere Gesellschaft auf den Erhalt der Familie angewiesen, um nicht auseinanderzubrechen. Auch wenn sie aktuell einem starken Wandel unterzogen und in mancherlei Hinsicht grossem Druck ausgesetzt ist, bin ich dankbar, in einem Staat zu leben, der die Familie per Gesetz schützt.

Zurück zu meiner Situation. Unsere älteste Tochter sitzt schweigend am Tisch. In Gedanken schicke ich einen Notruf an Gott: «Bitte schenke uns Weisheit.» Gemeinsam mit unseren Kindern nach Gottes Antworten auf unsere Lebensfragen zu suchen, ist mir als Ehemann und Vater wichtig.

Dank der einfühlsamen Herangehensweise meiner Frau erzählt uns unsere Tochter, was ihr auf dem Herzen liegt. Im Gespräch stellt sich dann heraus, dass ihr schlechtes Gewissen sie plagt: Sie hat gelogen. Tja, wie soll man darauf reagieren? Und welches Mittel anwenden, damit unser Kind seine falsche Handlung einsieht und in Zukunft die innere Stärke hat, nicht den vermeintlich leichteren Weg der Lüge zu wählen?

Erziehungsstile variieren

So unterschiedlich wie wir Menschen, so verschieden auch unsere Methoden bei der Kindererziehung. «Focus Online» nennt die drei bekanntesten Erziehungsstile:

  1. Autoritäre Erziehung: Das Kind wird stark von den Eltern geprägt. Es herrschen viele Regeln, eine hohe Erwartung sowie Strenge als auch Belohnung und Bestrafung.
  2. Laisser-faire-Erziehung: Die Eltern  nehmen eine sehr passive bzw. neutrale Rolle ein, damit die Kinder sich möglichst selbstständig und ohne äussere Einflüsse entwickeln.
  3. Demokratische Erziehung: Das Kind hat die Möglichkeit, vieles selbst zu bestimmen und auch zu erproben. Eltern besprechen sämtliche wichtigen Entscheidungen mit ihrem Kind.

Wie wir unsere Kinder führen, hängt stark von unseren Erziehungszielen ab. In der Bibel werden wir ermutigt, die kommende Generation nicht passiv oder zurückhaltend, sondern aktiv zu prägen.  «Ihr sollt den Herrn, euren Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit eurer ganzen Kraft lieben. Bewahrt die Gebote, die ich euch heute gebe, in eurem Herzen.

Schärft sie euren Kindern ein. Sprecht über sie, wenn ihr zu Hause oder unterwegs seid, wenn ihr euch hinlegt oder wenn ihr aufsteht» (5. Mose 6,5–7). Doch welcher Stil passt für uns Christen? Wenn man dafür einen Begriff aus der Erziehungsforschung verwenden möchte, so ist dies meines Erachtens ein autoritativer Stil, der eine wertvolle Orientierungshilfe auf dem Erziehungsweg darstellt. Hierbei geht man liebevoll auf das Kind ein, schenkt emotionale Wärme, akzeptiert es in seiner Art und ist bereit zur Kommunikation, übt aber gleichzeitig Autorität aus.

Das höchste Erziehungsziel

Gemäss der Bibel besteht das höchste Erziehungsziel darin, Heranwachsende in der Ehrfurcht vor Gott zu erziehen. Deshalb ist es wichtig, unseren Kindern schon früh biblische Wahrheiten weiterzugeben. Dabei soll nicht ein frommer Regelkatalog zum Tragen kommen, wir wollen unser Kind begleiten, während es an Erkenntnis zunimmt.

Gott hat Mann und Frau unterschiedlich befähigt, darum sollten sie solche Angelegenheiten gemeinsam als Ehepaar lösen.

Im eingangs geschilderten Beispiel hat, wie gesagt, meine Frau schon wertvolle Vorarbeit geleistet. Ich lege den Arm um unsere Tochter und versuche herauszufinden, weshalb sie gelogen hat. Welche Motive haben sie dazu verleitet? Nachdem wir das geklärt haben, ist es an der Zeit, ihr mithilfe der Bibel ihr falsches Verhalten aufzuzeigen, aber auch ihr Inneres mit Gottes Hilfe zu stärken. Zusammen schlagen wir die Bibel auf und lesen darin die passende Geschichte von Hananias und Saphira, die zeigt, welche Konsequenzen Lügen mit sich bringen können. Das anschliessende Gespräch ist wichtig, denn als Eltern wollen wir unserer Tochter in Liebe helfen, ihr falsches Handeln einzusehen und es Jesus zu bekennen: «Wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt» (1. Joh. 1,9).

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 12/2020.