Die Osterzeit ist eine jährliche Gelegenheit zur «Rüttelprobe» und zur «Nachkalibrierung» unserer Überzeugungen. Was wankt, wenn man nur mal leicht daran wackelt? Was hält über den Tod hinaus? Gibt es Gewissheit über die Ewigkeit oder könnte mein Gedankengebäude jederzeit einstürzen? Wie ein guter Zahnarzt bei einer Untersuchung das Gebiss abklopft und an Kronen und Plomben rüttelt, sollten wir uns «auf den Zahn fühlen lassen», wenn es um Bleibenderes als unser Gebiss geht.
Andreas Fett
1. April 2019

Ein erschütternder «Kipp-Test»

Extreme «Rüttelproben» können äusserste Standfestigkeit beweisen. Hält das, was ich glaube? Ist es wirklich zuverlässig? Oder ist da was hohl?

Es geschah im Jahr 2007. Drei Männer, Verlagsmitarbeiter in Malatya/Türkei, wurden brutal ermordet – einfach nur, weil sie Christen waren. Die fünfjährige Tochter eines der Gelynchten fragte bei der Beerdigung ihre Mutter Semsa: «Mama, warum sind hier heute so viele Bilder von meinem Papa?» – Was hätten Sie geantwortet?

Semsa antwortete: «Weil wir heute eine Festfeier für unseren Papa haben. Wir freuen uns darauf, ihn bald im Himmel wiederzusehen!» Und dann sagte die Witwe laut vor über 400 Beerdigungs-Besuchern und vielen anwesenden Reportern und Polizisten: «Necatis Tod ist von einer grossen Bedeutung erfüllt. Denn er starb für Christus und er lebte für Christus. Ich fühle mich geehrt, ihn als Mann gehabt zu haben. Ich empfinde mich mit Ehre gekrönt. Ich möchte dieser Ehre wert sein.» Was für eine «Rüttelprobe»!

Die Witwe des getöteten Deutschen Tilmann Geske bestand darauf, ihren Mann in der Türkei zu beerdigen. Sie bezeugte öffentlich, dass sie keine Rachegefühle hege. Ganz im Gegenteil: «O Gott, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!», sagte Susanne Geske an den frischen Gräbern. Ein Journalist schrieb tags darauf in der Zeitung: «So ein Zeugnis bewirkt mehr, als 1000 Missionare in 1000 Jahren erreichen können.» Was gab diesen Frauen den Halt, was war ihr Trost?

Die zentrale Schlüsselfigur

Am Ende der Bibel stehen die trostreichsten Worte, die man nur sagen kann: «Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit ...» (Off. 1,18). Aber damit nicht
genug.

Das würde den Witwen von Malatya und uns nicht viel nützen. Aber dieser Vers geht weiter: «... und ich habe die Schlüssel des Todes und des Totenreichs.» Christus hat die Schlüsselgewalt und er sagt: «Weil ich lebe, sollt auch ihr leben!» (Joh. 14,19).

Tod und Auferstehung von Jesus Christus sind die Grundpfeiler unseres Glaubens, die zwei Herzkammern unserer Hoffnung, das Felsfundament für alle unsere verzweifelten Fragen.

Mit Jesu Auferstehung verhält es sich wie mit einer Nadel. Wenn diese einmal ein dichtes Gewebe durchstossen hat, zieht sie gewiss den Faden, der an ihr hängt, hinter sich her. Genauso gewiss wird auch Christus den, der an ihn glaubt, durchs Sterben mit sich ins jenseitige Leben ziehen. Denn Gottes Wort verspricht: «Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt» (Röm. 8,11).

Seine Auferstehung steht in engstem Zusammenhang mit denen, die an ihn glauben. Christus ist der Durchbrecher der Todeslinie. Er ist die Auferstehung (Joh. 11,25). Er hat die Macht, uns in Seine Auferstehung mit hineinzunehmen! «Wir wissen, dass der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken (...) wird» (2. Kor. 4,14).

Den «Kipp-Tester» kalibrieren

In der Bibel steht nirgends ein «vermutlich», «eventuell», «wahrscheinlich», «möglicherweise». Das wäre zu wackelig. In den Fragen zu Tod und Auferstehung steht: «Wir wissen!» Daran kann sich unser «Kipp-Tester» kalibrieren. Wer auf die verlässlichen Verheissungen der Bibel vertraut, hat nicht auf Sand gebaut – im Leben und im Sterben!

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 04/2019.